Zum Gruss

 Seit 2017 schwebe ich in der so genannten Ruhestand-Sphäre. Das bedeutet in erster Linie, dass ich weder Wochenende noch Ferien habe. Und das nach etlichen Berufsjahren. Dafür kann ich das machen, von dem ich das ganze Leben über immer gesagt habe «Das wetti ä gärä ämal mache...». Der Montag ist zu meinem Lieblingstag geworden. Ich kann vor dem Haus unter dem Sonnenschirm auf der Bank sitzen, lesen, mir einen Drink genehmigen und Leuten plaudern, die zufällig vorbei kommen. Oder ich setze mich aufs E-Bike, pedale nach Ennenda. Oder nach Weesen, um in einer Gartenwirtschaft bei einem Cappuccino den Blick auf den Walensee zu geniessen. 

Trotz des Dolce-far-niente habe ich  viel zu tun. Einerseits bin ich Wiedereinsteiger als Organist in unserer Kirche. Andererseits verbringe ich viel Zeit am PC und betätige mich als Hobby-Grafiker und Hobby-Schreiberling und Hobby-Musiker. Also genau genommen ist das Wort «Hobby» nicht ganz richtig. Ein Hobby pflegt man ja als Ausgleich zum Beruf. Aber wenn man keinen Beruf mehr hat, hat man eigentlich auch kein Hobby mehr, nicht wahr. Oder aber das Hobby wird zum Beruf. Wenn das so ist, habe ich jetzt mehr Berufe als irgendwann im Leben davor.